Kampfgeist und Moral stimmten

weitere Bilder bitte Foto anklicken. Bilder N.Schleier
 Der FCE verliert gegen abgeklärte Gäste aus Hausen  mit 0:2
Das Spiel begann wie so einige zuvor. Bereits in der vierten Spielminute war die FCE-Defensive nach einem etwas zu kurzen „Abschlag“ vom eigenen Torhüter nicht gut sortiert und verhielten sich außerdem in der Folge einige FCE-Spieler im entscheidenden Zweikampf zu naiv, sodass der Hausener Oguz Gök die frühe Führung für die Gäste erzielte (4. Spielminute). Danach allerdings war doch einiges anders als in so manchen Spielen zuvor. Das Emmendinger Team präsentierte sich kämpferisch und laufstark, immer wieder vom FCE-Trainer Mark Costa lautstark angefeuert. So war die Leistung des jungen FCE-Teams nach dem frühen Rückstand durchaus imponierend. Nach 18 Minuten war Kerem Aytekin in vorderster Linie mit einem schlauen Ballklau erfolgreich und lief danach mit höchster Geschwindigkeit allein auf das Gästetor zu. Seinen Schuss aus halblinker Postion hielt der Gästekeeper mit etwas Glück, da der Ball von seinen Armen noch an die Unterkante der Latte sprang. Die junge FCE-Truppe gab weiter Gas und in der 28. Minute war es Kazbek Ulubiev, der den gegnerischen Torhüter mit einem Schuss aus 14 Metern zu einer Parade zwang. Dann allerdings hatte Hausen eine Topchance, als ein Gästeangreifer aus knapp fünf Metern per Direktabnahme zum Abschluss kam und FCE-Torhüter Stefan Lohrer den Ball per Glanzparade abwehrte (mit Kopf und Nase, aber eben dem Ball standhaft entgegen gestanden). Insgesamt war der FCE in der ersten Halbzeit mindestens ebenbürtig. Nach der Pause allerdings passierte erneut etwas, das man in dieser Saison beim jungen FCE-Team schon öfters erleben musste. Hausen ging nach einem zunächst abgeblockten Schuss mit 2:0 in Führung, weil Oguz Gök einfach wacher (und mit 31 Jahren auch deutlich älter, ergo: erfahrener) war als seine mutmaßlichen Bewacher auf der rechten Abwehrseite des FCE. Nach dem 0:2 (51. Spielminute) war der Mut der Costa-Truppe gebrochen, ohne dass sich das Team allerdings hängen ließ. Insgesamt war die 0:2-Niederlage am Ende nicht etwa Ausdruck dessen, dass die FCE-Elf  schlechter gewesen wäre als der Gegner (der ja eine gute Saison im oberen Tabellenbereich spielt), sondern war es einfach nur so, dass Hausen in den entscheidenden Situationen (bei beiden Treffern) vorne abgeklärter war, und umgekehrt die FCE-Spieler ihre Chancen eben nicht nutzten. Kampfgeist, Moral und Einsatz stimmten allerdings trotz der erneuten Niederlage.
Der FCE spielte mit: Lohrer, Hader, Fass, Wolf, Kreutner, Wormuth, Aytekin (Bange), Jasseh, Gretz (Gutjahr), Ulubiev, Engler (Coric)
Michael Zäh

Auf wundersame Weise

 
 Der FCE holt trotz grotesker Gegentore und einem 1:3 Rückstand mit viel Moral noch ein 3:3 gegen Untermünstertal
Bei regnerischem Wetter entwickelte sich ein ansehnliches Kampfspiel, in dem die Costa-Elf die erste gute Torchance in der siebten Spielminute hatte. Nach Pass von David Wormuth auf Aldin Coric legte dieser den Ball perfekt in die Gasse auf Ousman Jasseh, der von der rechten Seite in den Strafraum eindrang und mit links abschloss. Der Ball kullerte nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Praktisch im direkten Gegenzug fiel das 0:1 nach einem Abspielfehler des FCE am eigenen Sechzehner und anschließendem fehlerhaften Zweikampfverhalten mehrerer FCE-Akteure. Zwei Grüne aus Untermünstertal spielten hier fünf Weiße schwindelig. Die Costa-Elf gab nach dem Treffer allerdings nicht auf, sondern versuchte weiterhin zu Torchancen zu kommen. Nach einem tollen Schuss von Denis Gretz musste der Gästetorhüter sein ganz Können aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern. Kurz darauf fiel aber das 1:1 in eher kurioser Weise: Nach langem Ball wiederum von Denis Gretz (der insgesamt eine sehr starke Partie bot) köpfte ein Abwehrspieler von Untermünstertal den Ball zurück zum eigenen Torhüter, der jedoch auf dem schmierigen Geläuf ausrutschte. Ousman Jasseh schaltete am schnellsten, setzte beherzt nach und drückte den Ball aus spitzem Winkel über die Linie (22. Minute). Bevor bei der Mannschaft die Freude über das erste eigene Tor nach vier torlosen Pflichtspielen so richtig ankommen konnte, fiel auf der Gegenseite schon wieder das 1:2 (25.Minute). Die Entstehung dieses Tores war symptomatisch: Nach geblocktem eigenen Schussversuch setzten die Gäste zum Konter an. Der FCE war allerdings deutlich in Überzahl und etliche Spieler wetzten auch im Vollsprint zurück. Dennoch kam eine Flanke ausgerechnet auf den Kopf eines Gästespielers, man könnte sagen: Zwei Grüne überspielten sechs Weiße. Und dann war der folgende Kopfballaufsetzer auch noch haltbar. Wer nun aber dachte, dass dieses Gegentor wohl nicht mehr zu überbieten sei, durfte sich wenige Minuten später verwundert die Augen reiben. Nach einer flach getretenen Ecke trudelte der Ball auf wundersame Weise an mehreren FCE-Spielern vorbei in die Mitte, wo der Untermünstertäler Mario Carla auch noch die Freiheit hatte, den Ball mit der Hacke zum 1:3 zu versenken (29. Minute). Alle drei Gegentore waren einfach nur grotesk. Doch das Costa-Team machte trotzdem weiter, immer wieder vom klug spielenden David Wormuth angetrieben. Zunächst landete ein Heber aus 30 Metern von Ousman Jasseh noch über der gegnerischen Querlatte. Dann erzielte der starke Aldin Coric nach Zuspiel von Kazbek Ulubiev ein Traumtor in den Winkel (74. Minute). Kaum war der Jubel darüber verklungen, setzte Julian Engler mit einem satten Flachschuss aus 20 Metern noch einen drauf und erzielte das 3:3 (76. Minute). In der turbulenten Schlussphase hatte zunächst Ousman Jasseh nach einem tollen Spielzug noch die Möglichkeit zum Siegtreffer (der Ball rutschte ihm über den Spann), bevor der FCE nach einer gelb-roten Karte in Unterzahl geriet und bei einem kuriosen Lattentreffer der Gäste auch mal Glück hatte. So blieb es beim ersten Punktgewinn nach langer Zeit, den sich die leidenschaftlich kämpfende FCE-Truppe auch verdient hatte. Stark war vor allem, dass die Spieler trotz zahlreicher eigener Fehler nie den Kopf runter nahmen, sondern gemeinsam gegen das Schicksal grotesker Gegentreffer ankämpften.
Der FCE spielte mit: Lohrer, Hader, Fass, Remmersmann, Kreutner, Wormuth, Gretz, Aytekin (Ulubiev), Coric (Wolf), Jasseh, Engler (Bange)
Michael Zäh

Keine Punkte beim Freiburger FC II für das Landesligateam

Am Ende eine 0:4 Niederlage im Dietenbachpark gegen ehemaliges Team von Trainer Mark Costa

Nach den letzten drei Pflichtspielniederlagen mit jeweils 0:5 Toren und einer ganz schwachen Mannschaftsleistung, befürchteten die FCE-Anhänger schon das Schlimmste, als der Ex-Jugendspieler des FCE – Marko Radovanovic – bereits nach zwei Minuten zur Freiburger Führung einnetzte. Das FCE-Team ließ sich aber keinesfalls hängen und anders als in den Begegnungen zuvor wurden die Bälle erobert und ging es mit sehenswerten Kombinationen in Richtung gegnerischen Strafraum. Schade, dass der Schiedsrichter nach Blickkontakt zu seinem Assistenten an der Außenlinie einen möglichen Handelfmeter und den eventuellen Ausgleich dem FCE verwehrte. Mit dem zweiten Angriff des Freiburger FC dann auch der zweite Treffer mit einem knallharten Schuß von der Strafraumgrenze unhaltbar unter die Latte des FCE-Gehäuses. Trotz vieler Bemühungen und gefälligen Aktionen war Ex-FCE Schlußmann Marco Preuss im Kasten der Gastgeber nahezu beschäftigungslos. Ein gefährlicher Schuß vom gut aufgelegten Ousman Jasseh strich knapp am Pfosten vorbei. In Hälfte zwei das gleiche Bild. Das FCE-Team spielte keineswegs wie ein abgeschlagenes Team am Tabellenende, allerdings auch ohne die nötige Durchschlagskraft in den Offensivaktionen um einem Spitzenteam der Liga wie dem FFC II gefährlich werden zu können. Man hatte als Betrachter des Spiels auch immer das Gefühl, der FFC könne wenn nötig noch eine Schippe drauf legen. So fielen dann auch noch zwei weitere Treffer in Hälfte zwei. Der beste Spieler auf dem Platz an diesem Tag Marko Radovanovic krönte seine sehr gute Leistung mit den Treffern zwei und drei zum Endstand von 4:0. Wieder einmal mehr also keine Punkte für die tapfer sich wehrenden FCE-Kicker und kein Torerfolg im vierten Pflichtspiel in Folge. Eine hoffnungsvolle Erkenntnis aber bleibt nach den 90 Minuten in Freiburg: die Mannschaft lebt und keineswegs  sind nach dieser langen Durststrecke an Misserfolgen Auflösungserscheinungen zu erkennen. Am kommenden Samstag gastiert der Aufsteiger Untermünstertal im Elzstadion. Mit gleichem Einsatz wie in Freiburg wird das Costa-Team auf keinen Fall kampflos die Punkte dem Gegner überlassen.

Der FCE spielte mit: Lohrer, Fass, Jasseh, Wormuth (65. Gretz), Aytekin, Remmersmann, Engler, Gutjahr (46. Kreutner), Coric, Häringer, Hader

Marcus Mädler

Unterlassene Hilfeleistung

 

 Der FCE verliert in Au-Wittnau nach guter erster Halbzeit noch mit 0:5, weil die Spieler anfingen miteinander zu hadern
In der ersten Halbzeit spielte die Costa-Elf konzentriert und überzeugte vor allem im kämpferischen Bereich. Es wurde energisch in die Defensivzweikämpfe gegangen und  man half sich gegenseitig. So war von den Gastgebern aus Au-Wittnau im Emmendinger Strafraum recht wenig zu sehen, während der FCE selbst zwei ordentliche Chancen heraus spielte. Ein Distanzschuss von Julian Engler und vor allem eine tolle Direktabnahme von Frederic Fass nach einer Ecke hätten gut und gerne die Führung bedeuten können. In dieser ersten Halbzeit fielen einige FCE-Spieler positiv auf, wie etwa der unermüdlich anlaufende Ousman Jasseh, der auch mit Ball starke Szenen hatte. Angesichts der letzten Spiele und den schlechten Ergebnissen daraus imponierte die mannschaftliche Geschlossenheit der Costa-Truppe. Und zwar genau bis zur 43. Spielminute. Da gab es einen (eher unnötig verursachten) Freistoß für Au-Wittnau fast an der Eckfahne. Alle FCE-Spieler kamen auch in den Strafraum zurück, wie es sich gehört. Doch der Wittnauer Lucas Gutmann zog den Ball flach aus diesem spitzen Winkel direkt aufs Tor und traf zum 1:0. Natürlich handelte es sich bei diesem Treffer um einen Torwartfehler. Doch die direkte Reaktion irritierte: Einige FCE-Spieler schlugen sich laut fluchend die Hand vor die Stirn und distanzierten sich auf diese Weise öffentlich von ihrem Mitspieler, der den Fehler begangen hatte. Die emotionale Wut über ein unnötiges Gegentor ist verständlich, wenn man zuvor 43 Minuten bravourös gekämpft hatte, um eben die Null zu halten. Wohin es aber dann führt, wenn Spieler glauben, die Schuld bei anderen suchen zu müssen, zeigte sich dann in der zweiten Halbzeit. Denn sämtliche weiteren Gegentore waren auf unterlassene Hilfeleistung zurück zu führen, immer mit einer ganzen Fehlerkette und nicht etwa nur die Schuld eines einzelnen Spielers. Beim 0:2 wurde die Flanke nicht verhindert (was auch schwer war), dann kam der Torhüter nicht raus (obwohl der Ball ewig in der Luft war) und waren sich schließlich zwei Innenverteidiger nicht einig, wer den anstürmenden Patrick Steiert denn nehmen soll, der dann ungehindert einköpfte (49. Minute). Beim 0:3 wurde der Flankengeber gar nicht erst wirklich angegriffen und war in der Mitte der Torschütze erneut völlig frei (59.). Man durfte dann beobachten, wie der FCE-Spieler, der außen nicht angegriffen hatte sich gestenreich über die mangelnde Verteidigung in der Mitte beschwerte. Beim 0:4 blieben gleich drei FCE-Spieler im Strafraum dem entscheidenden Zweikampf fern, statt sich zu helfen und energisch drauf zu rücken (61.). Das 0:5 war dann fast schon ein Sinnbild der Selbstaufgabe, als der dreifache Torschütze Steiert überrascht feststellte, dass er zentral im Strafraum den Ball annehmen durfte, ohne jegliche Gegenwehr zu befürchten (87.). Fazit: Die ersten 43 Minuten haben gezeigt, dass man absolut mithalten kann, solange man kämpferisch als Team auftritt. Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass man nicht einmal im Ansatz konkurrenzfähig ist, wenn man lieber mit dem Mitspieler hadert anstatt ihm zu helfen.
Der FCE spielte mit: Lohrer, Hader, Fass, Remmersmann, Wolf (Kreutner), Gutjahr (Ulubiev), Wormuth, Häringer, Bange (Aytekin), Engler, Jasseh (Gretz)
Michael Zäh