
Autor: Neithard
Unterlassene Hilfeleistung
Der FCE verliert in Au-Wittnau nach guter erster Halbzeit noch mit 0:5, weil die Spieler anfingen miteinander zu hadern
In der ersten Halbzeit spielte die Costa-Elf konzentriert und überzeugte vor allem im kämpferischen Bereich. Es wurde energisch in die Defensivzweikämpfe gegangen und man half sich gegenseitig. So war von den Gastgebern aus Au-Wittnau im Emmendinger Strafraum recht wenig zu sehen, während der FCE selbst zwei ordentliche Chancen heraus spielte. Ein Distanzschuss von Julian Engler und vor allem eine tolle Direktabnahme von Frederic Fass nach einer Ecke hätten gut und gerne die Führung bedeuten können. In dieser ersten Halbzeit fielen einige FCE-Spieler positiv auf, wie etwa der unermüdlich anlaufende Ousman Jasseh, der auch mit Ball starke Szenen hatte. Angesichts der letzten Spiele und den schlechten Ergebnissen daraus imponierte die mannschaftliche Geschlossenheit der Costa-Truppe. Und zwar genau bis zur 43. Spielminute. Da gab es einen (eher unnötig verursachten) Freistoß für Au-Wittnau fast an der Eckfahne. Alle FCE-Spieler kamen auch in den Strafraum zurück, wie es sich gehört. Doch der Wittnauer Lucas Gutmann zog den Ball flach aus diesem spitzen Winkel direkt aufs Tor und traf zum 1:0. Natürlich handelte es sich bei diesem Treffer um einen Torwartfehler. Doch die direkte Reaktion irritierte: Einige FCE-Spieler schlugen sich laut fluchend die Hand vor die Stirn und distanzierten sich auf diese Weise öffentlich von ihrem Mitspieler, der den Fehler begangen hatte. Die emotionale Wut über ein unnötiges Gegentor ist verständlich, wenn man zuvor 43 Minuten bravourös gekämpft hatte, um eben die Null zu halten. Wohin es aber dann führt, wenn Spieler glauben, die Schuld bei anderen suchen zu müssen, zeigte sich dann in der zweiten Halbzeit. Denn sämtliche weiteren Gegentore waren auf unterlassene Hilfeleistung zurück zu führen, immer mit einer ganzen Fehlerkette und nicht etwa nur die Schuld eines einzelnen Spielers. Beim 0:2 wurde die Flanke nicht verhindert (was auch schwer war), dann kam der Torhüter nicht raus (obwohl der Ball ewig in der Luft war) und waren sich schließlich zwei Innenverteidiger nicht einig, wer den anstürmenden Patrick Steiert denn nehmen soll, der dann ungehindert einköpfte (49. Minute). Beim 0:3 wurde der Flankengeber gar nicht erst wirklich angegriffen und war in der Mitte der Torschütze erneut völlig frei (59.). Man durfte dann beobachten, wie der FCE-Spieler, der außen nicht angegriffen hatte sich gestenreich über die mangelnde Verteidigung in der Mitte beschwerte. Beim 0:4 blieben gleich drei FCE-Spieler im Strafraum dem entscheidenden Zweikampf fern, statt sich zu helfen und energisch drauf zu rücken (61.). Das 0:5 war dann fast schon ein Sinnbild der Selbstaufgabe, als der dreifache Torschütze Steiert überrascht feststellte, dass er zentral im Strafraum den Ball annehmen durfte, ohne jegliche Gegenwehr zu befürchten (87.). Fazit: Die ersten 43 Minuten haben gezeigt, dass man absolut mithalten kann, solange man kämpferisch als Team auftritt. Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass man nicht einmal im Ansatz konkurrenzfähig ist, wenn man lieber mit dem Mitspieler hadert anstatt ihm zu helfen.
Der FCE spielte mit: Lohrer, Hader, Fass, Remmersmann, Wolf (Kreutner), Gutjahr (Ulubiev), Wormuth, Häringer, Bange (Aytekin), Engler, Jasseh (Gretz)
Michael Zäh
FCE erhält Ehrung von Stadt Emmendingen

Im Rahmen einer schönen Eröffnungsfeier zur Integrationswoche der Stadt Emmendingen wurde am vergangenen Freitag in der Emmendinger Steinhalle auch der FC Emmendingen gemeinsam mit dem Turnerbund Emmendingen und dem FV Windenreute für seine vorbildliche Integrationsarbeit von Oberbürgermeister Stefan Schlatterer (ganz links) ausgezeichnet. Vom FCE nahmen stellvertretend für alle Trainer und Verantwortliche Uli Faller, Marcus Mädler und Dieter Rutz (von rechts) die Ehrung entgegen.
Marcus Mädler
Völlig unnötige Niederlage
FCE verliert gegen Tiengen mit 0:2 und ist in der Tabelle weiterhin Schlusslicht
Gleich in der vierten Spielminute bot sich dem FCE eine Torchance allererster Güte. Nicolai Häringer (der dieses Mal auf der Zehn spielte) bekam den Ball an der Strafraumgrenze, nahm ihn mit guter Körpertäuschung mit und kam so aus acht Metern halbrechts vom Tor frei zum Abschluss. Der Ball landete aber am Außennetz. Die Costa-Elf bot in der ersten Halbzeit weiterhin guten Angriffsfußball, oft über Julian Engler auf dem rechten Flügel angelegt, der viel Unterstützung von Jonathan Hader bekam, der hinten rechts agierte. So landete in der 15. Minute eine Hader-Flanke fast im Tor, als Tiengens Torhüter den immer länger werdenden Ball gerade noch so mit den Fingerspitzen wegwischte und der nachsetzende Ousman Jasseh dann einen Schritt zu spät kam. Die nächste Großchance folgte in der 25. Minute, nachdem Jeremia Gass einen Traumball in den Lauf von Julian Engler spielte, der dann perfekt von der Grundlinie auf den frei stehenden Ousman Jasseh zurück legte. Doch der junge FCE-Stürmer zielte beim Abschluss aus sieben Metern auf den kurzen Pfosten, wo der gegnerische Torhüter stand, der dadurch glücklich parierte. (Ein erfahrenerer Abschluss-Stürmer hätte wohl die Ruhe gehabt, den Ball in die völlig leere lange Eck zu schieben). Zwischendurch leistete sich das FCE-Team immer mal wieder haarsträubende Abspielfehler im Mittelfeld, die dann zu Kontern der Gäste führten, die dabei allerdings völlig ungefährlich wirkten. Kurz vor der Pause gab es noch zwei gute FCE-Chancen. Zunächst kam Jonathan Hader nach feinem Hackentrick von Ousman Jasseh in aussichtsreicher Position an den Ball, wurde aber geblockt. Dann flankte der aufgerückte Jeremia Gass nach feinem Dribbling (mehrfach um die eigene Achse, aber erfolgreich) wunderbar punktgenau auf den Kopf von Ousman Jasseh, der relativ frei zwischen zwei Gegenspielern den Ball aber nicht richtig traf, sodass dieser über das Tor flog. Zur Halbzeit hätte das Costa-Team anhand all dieser Chancen deutlich führen können (vielleicht sogar müssen). Nach der Pause änderte sich das Bild. Gleich in der 48. Minute feuerten die Gäste ihren ersten gefährlichen Torschuss ab, der über das FCE-Gehäuse flog. In der 55. Spielminute kam es zu einem offensichtlichen Missverständnis. Einer der Innenverteidiger rückte aus der Viererkette heraus und wollte den Ball 15 Meter in der gegnerischen Hälfte erobern. Als dieses (gut gemeinte, aber taktisch falsche) Unterfangen schief ging, spielte Tiengen einen Flugball ins Zentrum, wo jetzt ja eine Lücke klaffte (auch weil kein anderer FCE-Spieler auf dieser Position aushalf). So kam es, dass der Gästestürmer Sven Maier zentral allein auf das FCE-Tor zulaufen durfte und dieses Geschenk zum Führungstreffer für Tiengen annahm. Danach verkrampfte das Spiel des FCE zusehends, auch wenn das Bemühen und der läuferische Einsatz nicht abzusprechen war. Als erneut Sven Maier eine flache Freistoßhereingabe zum 0:2 ins Netz grätschte (73. Minute), war die Partie im Grunde entschieden. Insgesamt war diese Niederlage, die den FCE in der Tabelle als Schlusslicht vorübergehend schon abgeschlagen wirken lässt, wirklich unnötig. Großchancen vorne liegen gelassen und hinten leichte Gegentore kassiert, sodass ein solide verteidigender aber keineswegs übermächtiger Gegner zu drei Punkten eingeladen wurde.
Der FCE spielte mit Goette, Hader, Fass, Wolf (Gashi), Gass, Gutjahr, Kreutner (Aytekin), Engler (Coric), Häringer, Ulubiev, Jasseh
Michael Zäh
Volltreffer FCE – Tiengen
Schwaches Zweikampfverhalten

Der FCE verliert das Derby beim FC Teningen mit 1:3
In der ersten Viertelstunde hatte der FCE leichte Feldvorteile und spielte zunächst gefällig nach vorne. Der Gastgeber aus Teningen agierte zunächst abwartend und hatte dann nach einem Weitschuss die erste dicke Torchance der Partie, als FCE-Torhüter Karl Goette den Ball zunächst prallen ließ, dann jedoch beim Nachschuss aus drei Metern bravourös reagierte. Fast im direkten Gegenzug kam die Costa-Elf zu ersten klaren Torchance, als Kazbek Ulubiev im gegnerischen Sechzehner viel Übersicht bewies und den Ball mustergültig für Ousman Jasseh auflegte, dessen Gewaltschuss dann knapp über das Teninger Gehäuse zischte. Wiederum nur eine Minute später verschätzte sich Teningens Torhüter bei einer weiten Flanke von Denis Gretz und ließ den Ball aus den Händen gleiten. Der schnelle Kazbek Ulubiev ergatterte sich die Kugel, versäumte aber dann den Abschluss über den am Boden liegenden FCT-Keeper hinweg. Mitten in diese kleine Drangphase des FCE hinein fiel dann das 1:0 auf der anderen Seite. Teningens Kapitän Florian Rees spielte dabei seine ganze Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit aus, als er einfach von halbrechts mit dem Ball am Fuß in den FCE-Strafraum eindrang und die Kugel eiskalt ins lange Eck schoss (23. Minute). Bei aller Klasse von Rees wurde dieser Führungstreffer durch ein völlig passives Verhalten der FCE-Defensive begünstigt. Nach dem Rückstand merkte man der jungen FCE-Elf die Verunsicherung deutlich an. Vor allem das Zweikampfverhalten in der Arbeit gegen den Ball ließ zu wünschen übrig. Meist begleiteten die FCE-Akteure ihre Gegenspieler nur, anstatt wirklich zu attackieren. Nach Zusammenspiel mit Florian Rees kam dann Fabio Saggiomo mit einem Distanzschuss zur nächsten Teninger Chance. Der Ball wurde jedoch von FCE-Keeper Karl Goette pariert. Direkt nach der Pause wurde das passive Zweikampfverhalten der FCE-Spieler erneut bestraft. Fabio Saggiomo durfte völlig ungehindert das 2:0 erzielen (46. Minute), nachdem zuvor zwei Teninger Angreifer sich gegen fünf Emmendinger Spieler durchgesetzt hatten. Danach dominierte der FC Teningen die Partie ohne allzu große Anstrengung und kam durch einen direkt verwandelten Freistoß von Florian Rees verdient zum 3:0 (57. Minute). Jetzt war ein Klassenunterschied zwischen den Teams zu sehen. Kurz vor Ende der Partie gelang Kazbek Ulubiev nach einer feinen Einzelleistung noch der Ehrentreffer für den FCE (85. Minute). Insgesamt war der Derby-Sieg für Teningen hoch verdient und sollten sich die FCE-Spieler mal an die eigene Nase fassen und sich fragen, ob das luftige Zweikampfverhalten nicht etwas arg dünn ist, wenn man Landesliga spielen will.
Der FCE spielte mit: Goette, Wormuth, Fass (Gashi), Wolf, Gass, Gutjahr (Hader), Häringer, Gretz (Kreutner), Engler, Ulubiev, Jasseh (Bange)
Michael Zäh