Zum Tod von Theo Hügle

Ehrenvorsitzender des FCE mit 78 Jahren verstorben

Der FC Emmendingen trauert um seinen ehemaligen Ersten Vorsitzenden und langjährigen Ehrenvorsitzenden Theo Hügle, der am gestrigen Montag nach langer, schwerer, mit unermüdlicher Geduld und Tapferkeit ertragener Krankheit im Alter von 78 Jahren verstorben ist.

Theo Hügle trat im Jahr 1970 in den FCE ein. Als aktiver Fußballer bereicherte er die allseits bekannte „Dritte“ des FCE, die in den frühen 1970er Jahren von sich reden machte. Mehr als der fußballerischen Karriere widmete sich Theo Hügle seiner Berufsentwicklung. Als diplomierter Ingenieur auch mit großer Geschäftstüchtigkeit ausgestattet, gelang es ihm, in mehreren großen Unternehmen der Telekommunikationsbranche Führungspositionen zu begleiten.

All diese Eigenschaften prädestinierten ihn geradezu, dem FCE in einer besonders schwierigen Phase zu helfen. Als sich der Verein im Jahr 1994 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in einer existenzbedrohenden Situation befand, zögerte er nicht und übernahm mit einigen weiteren Experten zusammen die Verantwortung. Als Erster Vorsitzender gelang es ihm sehr schnell, den Verein finanziell wieder in ruhigere Gewässer zu führen und somit dessen Überleben zu sichern. Er setzte darüber hinaus auch mit geradezu visionären Ideen seine Vorstellung vom Stadionerlebnis im Amateurfußball der 1990er Jahre um. Dazu gehörte im wesentlichen der Rückbau des ehemals als Leichtathletikanlage konzipierten Elzstadions in ein reines Fußballstadion und die Schaffung eines großzügigen, überdachten Bewirtungsbereichs, der sich fortan bei vielen Fußballfreunden aus der gesamten Region großer Beliebtheit erfreute.

Die Erträge aus diesen Investitionen ermöglichten auch die großen sportlichen Erfolge unserer Ersten Mannschaft in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre sowie zu Beginn des neuen Jahrtausends. Die Teams waren damals zuverlässig im tabellarischen Vorderfeld der Verbandsliga Südbaden zu finden, bis in der Saison 2004/05 schließlich der Aufstieg in die Amateur-Oberliga gelang. Außerdem wurde gleich mehrfach das Finale des Südbadischen Vereinspokals erreicht, der dann im Jahr 2003 auch gewonnen wurde.

Bei aller Leidenschaft für bauliche Themen und bei allem Talent für die administrative Seite des Vereinslebens, waren es diese sportlichen Erfolge, die Theo Hügle motivierten, auch nach seiner Amtszeit als Erster Vorsitzender einen großen Teil seiner knapp bemessenen Freizeit in den FCE zu investieren. Völlig zu Recht wurde er daher im Jahr 2003, anlässlich des 100. Geburtstages unseres Vereins, zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Als solcher wirkte er weiterhin maßgeblich an wichtigen Projekten mit. Der Platz für die Jugend, der im Jahr 2010 erbaute Kunstrasenplatz und ganz besonders die sehr beliebte Homepage des FCE sind untrennbar mit seinem Namen verbunden und werden uns, neben vielen anderen von ihm geplanten und durchgeführten Initiativen, immer an sein überaus wertvolles Wirken in unserem FCE erinnern.

Darüber hinaus nahm er auch noch viele Jahre lang an den Vorstandssitzungen des FCE teil. Es ist kein Geheimnis, dass er in diesem Gremium immer wieder auch kontroverse Positionen einnahm, die häufig zu schwierigen Diskussionen führten. Aber auch wenn man sich am Ende nicht in jedem Punkt einigen konnte, so war das gegenseitige Verhältnis doch jederzeit von gegenseitigem Respekt geprägt. Theo Hügle’s Eigenschaft, seine eigene Meinung zu vertreten, gleichzeitig aber eine völlig konträre Position seines Gegenübers zu akzeptieren, zeichnete ihn ganz besonders aus.

Bereits vor mehreren Jahren erkrankte er schwer. Das hielt ihn zunächst einmal nicht davon ab, weiterhin sehr aktiv für seinen FCE zu sein. Aus dem Kreis derer, die ihn näher kannten, gibt es wohl niemanden, der ihn für den Umgang mit der Krankheit und den vielen, schweren Behandlungen nicht bewunderte. Die Tapferkeit, mit der er sein Leiden ertrug und der Lebensmut, der ihm über all die Jahre hinweg verblieben ist, sind beispiellos.

Weit mehr noch als der FCE ist hierfür sicherlich seine große Familie der Grund. Die Liebe zu seiner Frau Marlene und zu seinen vier Kindern und ganz besonders der Stolz auf seine immer größer gewordene Schar an Enkelkindern bildeten in den vergangenen Jahren Theo Hügles Lebenselixier. Ich kann mich nur an sehr wenige Begegnungen erinnern, in denen er nicht zum Ausdruck brachte, wie froh und glücklich er ist, dass alle seine Lieben beruflich und familiär ihren Weg gemacht haben.

Unsere Gedanken sind daher ganz besonders bei Theo’s Familie, der unsere aufrichtige und tief empfunden Anteilnahme am Verlust dieses großartigen Menschen gilt.

Er möge in Frieden ruhen.

Renzo Düringer
1. Vorsitzender