Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften. Diese Fußballbinsenweisheit machte nach den 90 + 5 Minuten beim Schlußpfiff von Schiedsrichter Merz aus Münstertal unter den wenigen FCE-Zuschauern die Runde auf dem St. Georgener Fußballplatz. Was war zuvor geschehen? Nach dem 2:6 Heimdebakel am Wochenende zuvor gegen die Reserve des FC Denzlingen wollte Trainer Pascal Spöri mit seinem Team ein Zeichen setzen und wieder schnell in die Erfolgsspur zurückkommen. Auf zwei Positionen veränderte Spöri seine Anfangsformation. Für Tim Reick spielte der Youngster Kilian Huber und für Patrice Wassmer stand erstmals von Beginn an nach langer Verletzungspause Haider Dirani auf dem Platz. Die überschaubare Anzahl an Zuschauern hatten sich gerade erst mit Kaltgetränken und mit einer sehr schmackhaften Stadionwurst eingedeckt, da gab es schon nach 6 Minuten den ersten Treffer. Auch wenn der Stadionsprecher mit seiner Durchsage dachte bei einem FCE-Treffer liege ich mit Marko Radovanovic immer richtig, so war es dieses Mal nicht der FCE-Torjäger, sondern Yanik Brucker, der seine Farben in Führung schoß. Lange durfte sich der FCE aber nicht über die Führung freuen. Nur 10 Minuten später war es ein zu einfaches Durchkommen in der FCE-Abwehrreihe für Jan Kapahnke mit einer schönen Einzelleistung die zum Ausgleich führte. Mit zwei berechtigten Strafstößen (jeweils ein Hand-und ein Foulelfmeter) für den FCE souverän verwandelt durch Fabian Strittmatter in der in der 30. und in der 45. Minute ging das Spöri-Team mit einem verdienten Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause. Nach dem Wechsel war es wieder der FCE, der das Spiel bestimmte. Die Zuschauer dachten alle es wäre nur eine Frage der Zeit, bis eine der guten und doch vielen Torchancen zum vierten Treffer und damit wohl auch die Vorentscheidung führt. Doch es kam anders als gedacht. Die sich nie aufgebenden Gastgeber zeigten eine tolle Moral und schienen kräftemäßig den Gästen überlegen. Auch von der Bank kamen bei den Gastgebern Spieler, die neue Impulse setzten. In der 74. Minute mit einem unhaltbaren Sonntagnachmittagsschuß war es dann soweit und Angelino Kobi erzielte den 2:3 Anschlußtreffer. Als sich St. Georgen mit einer Ampelkarte selbst dezimierte, schien das Momentum wieder zu Gunsten des FCE zu kippen. Doch leider wieder weit gefehlt. In der 79. Minute der nicht unverdiente Ausgleichstreffer durch Yanik Roth sorgte für Ernüchterung im FCE Lager. Und am Ende der Partie war trotz Überzahl sogar der Punkt noch für den FCE in Gefahr. Die Mannschaft konnte sich bei ihrem Keeper Max Schwabe bedanken, der mit einer ganz starken Leistung keinen weiteren Treffer der Freiburger Vorstädter trotz brenzliger Strafraumsituationen mehr zuließ. Wie viele Tore muß die FCE-Offensive schießen, damit man die so wichtigen Dreier künftig verzeichnen kann, so lange die Defensive derart instabil ist? Die harten Fakten sprechen eine deutliche Sprache zum Rundenauftakt: das Pokalspiel eingerechnet sind 5 Pflichtspiele zum jetzigen Zeitpunkt gespielt mit einem Torverhältnis von 13 zu 15 ….Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften. Da ist sie wieder, die berühmte Fußballweisheit! Am kommenden Sonntag um 12:30 Uhr empfängt der FCE im heimischen Elzstadion zum Derby den SV RW Glottertal. Die am vergangenen Wochenende spielfreie Reserve empfängt im Anschluß an diese Partie um 15:00 Uhr die Reserve aus Glottertal.
Der FCE I spielte mit:
Max Schwabe, Fabian Strittmatter, Delil Özcan (66. Min. Tim Reick), Haider Dirani, Marko Radovanovic, Kilian Huber (84. Min. Giovanni Colucci), Luca Kapp, Yanik Brucker, Christian Tabakar, Leon Beckmann (46. Min. Pascal Martin), Celal Öncue (46. Min. Patrice Wassmer)
Marcus Mädler