Nach dem Remis im Hinspiel im Emmendinger Elzstadion stand am Sonntag auf der nagelneuen und wunderschönen Anlage beim TuS Binzen das alles entscheidende Rückspiel um den Aufstieg in die Landesliga an. Während es für das Team von Trainer Pascal Spöri schon nach zwei gescheiterten Versuchen (gegen Erzingen und Waldshut) nun auf ein Hoffen“ aller guten Dinge sind Drei“ hieß, so stand der TuS Binzen mit seinem erfahrenen Coach Karl-Frieder Sütterlin zum ersten Mal der Relegation und überhaupt in der Vereinsgeschichte so nah vor dem Aufstieg in eine überbezirkliche Liga. Mit über 1800 Zuschauern, davon gut 300 aus Emmendingen mitgereist, mußte die Partie aufgrund des großen Zuschauerandrangs 12 Minuten später angestoßen werden. Wer es nicht rechtzeitig zum Spiel auf seinen Platz schaffte, der verpaßte gleich zu Beginn die frühe Führung für den Gastgeber. Wie schon eine Woche zuvor wieder ein Gegentreffer aus FCE-Sicht, dem ein krasser Fehler in den eigen Reihen vorausging. Ein denkbar schlechter Start, aber auch genug Zeit, das Spiel noch zu drehen. Im FCE-Lager hatte man postwendend den Torschrei schon auf den Lippen. Wohl richtig in dieser Szene entschied das Gespann auf Abseits und der vermeintliche Ausgleich durch Torjäger Marko Radovanovic, der über die gesamte Spieldauer die Partie bestritt, wurde nicht anerkannt. Weitere FCE-Angriffe folgten, vom Gastgeber TuS Binzen war nichts zu sehen und ging keinerlei Torgefahr aus. Einen vehement vom Emmendinger Anhang (und auch den FCE-Spielern) geforderter Strafstoßpfiff des Unparteiischen Lukas Lindenmeier aus Waltersweier blieb in der 22. Minute aus. Marko Radovanovic wurde in dieser Szene klar von seinem Gegenspieler zu Fall gebracht. Das war nicht die einzige Entscheidung des Unparteiischen an diesem Tage eher zu Gunsten der Gastgeber und zum UNverständnis der zahlrecihen FCE Anhänger. Schon früh im Spiel nach ca. einer halben Stunde mußte Pascal Spöri verletzungbedingt seine Anfangsformation ändern. Für Patrice Wassmer kam positionsgetreu Kevin Schlegel in die Partie. Noch vor der Pause weitere Hochkaräter für den FCE. Aber entweder scheiterte man an der vielbeinigen Abwehr der Gastgeber oder am herausragenden „Teufelskerl“ zwischen den Pfosten beim TuS Binzen, Dominik Lüchinger. In der angesichts der vielen Unterbrechungen viel zu kurz bemessenen Nachspielzeit der ersten Spielhälfte ging es für die Teams mit der knappen Führung für die Gastgeber in die Pause. Selten sah man so eine spielbestimmende Mannschaft, die aber nur gleich zu Beginn einmal nicht aufpasste und jetzt diesem Rückstand hinterherlaufen mußte. Es blieben immerhin die Hoffnung auf Seiten der schwarz-weißen, dass doch irgendwann die drückende Überlegenheit auch in etwas Zählbares umgemünzt werden müßte – und dafür war schließlich noch 45 Minuten Zeit. Weiter spielte auch nach dem Seitenwechsel nur ein Team. Während FCE-Torhüter Max Schwabe nahezu beschäftigungslos blieb, stand der Binzener Torhüter bei vielen weiteren sehr guten und gefährlichen Angriffen des FCE im Blickpunkt. Vom Binzener Anhang war da so gut wie nichts zu hören, zu sehr war die Überlegenheit des FCE auf dem Kunstrasen spürbar. Als der FCE 10 Minuten vor Spielende weiter den Druck verstärkte, gelang den Gastgebern zum zweiten Mal (!) in dieser Begegnung durch einen Konter gefährlich in den FCE-Strafraum vorzudringen. Die Entscheidung des Spiels zum 2:0 war sehr gut herausgespielt und mußte so auch zweifelsfrei vom Emmendinger Anhang anerkannt werden. Obwohl noch genügend Spielzeit auf der Uhr stand, hätten die FCE-Jungs an diesem Tag wohl noch eine Stunde anrennen können – das Runde wollte an diesem Tage einfach nicht in das Eckige des Gegners. So sollte es ein drittes Mal nacheinander wieder nichts werden mit dem selbst gesteckten Saisonziel Landesligaaufstieg. Nicht die bessere Mannschaft an diesem Tag hat die Partie gewonnen, sondern die Glücklichere. Eine Erkenntnis, die dem TuS Binzen so ziemlich egal sein wird und für die sich der FCE nichts kaufen kann. So blieb den sichtlich enttäuschten FCE-Spielern mit deren Verantwortlichen und den vielen FCE-Anhängern nichts anderes übrig, als mit Blick auf die ausgelassen feiernden Spielern und Fans ganz in rot die Heimreise ins Elzstadion bedrückt anzutreten. Gratulation an dieser Stelle dem TuS Binzen und alles Gute für die Landesligasaison.
Der FCE spielte mit:
Max Schwabe, Fabian Strittmatter, Matej Babic, Patrice Wassmer (33. Min. Kevin Schlegel), Nebil Vanci (70. Min. Giovanni Colucci), Marko Radovanovic, Luis Richter (67. Min. Tim Baumer), Tim Reick, Luca Türk (67. Min. Yanik Brucker), Christian Tabakar, Haider Dirani
Marcus Mädler